Windschatten

Können ja Bäume spenden, Häuser auch. Sträucher mit ersten zarten Knospen nicht. Müssen sie aber auch gar nicht, unter der fast geschlossenen Wolkendecke, der weiße Kreis wärmt Seebesucher. Sie erröten, sitzen sie fünf Stunden am Wasser. In dem noch der Herbst schwimmt, verwelkte Blätter. Aufgewirbelt von den Wellen des Ausflugsdampfers, der Fontäne. Noch nicht des Butterkutters. Der fährt erst ab morgen wieder, dampft, schlägt Wellen. Vom Bürkliplatz, zum Bürkiplatz auch. Für die Abwechslung auf dem Weg ins Büro. Länger lesen als neun Minuten. Las vom Baur au Lac gegenüber vom Eden au Lac. Haben mindestens drei Sachen gemeinsam: fünf Sterne, eine vierspurige Straße und eine Promenade trennen sie vom See, dreistellige, unverschämt hohe Zimmerpreise. Mag keine Hotelzimmer. Nicht einmal die mit Seeblick, die freilich extrateuren. Blicke lieber durch getönte Gläser auf den See. Das Buch auch. Im Windschatten der immergrünen Hecke im Arboretum. Wenn mal Wind ist. Die Wasseroberfläche kräuselt sich im Wind, im Schatten liegt der See spiegelgleich glatt. Aber ja nett. Duftet salzig.

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