Fensterfront

Jedermann denkt freilich sofort an die Fassade des Bauhausgebäudes in Dessau. Bei den Stichworten Fensterfront und Dessau. Die ist natürlich auch ganz schick, schenkte lustigen Bauhäuslern auch viel Licht für Vorkursarbeiten, Gesellenarbeiten, Meisterarbeiten. Die Arbeiten nahmen lustige Bauhäusler auch mit in ihre Ateliers. Am Abend oder auch am Wochenende.

Zwölf lustige Bauhäusler hatten ja auch das Glück, einen kurzen Weg in ihr Atelier zu haben. Sie wohnten im Ateliergebäude. Ihre Ateliers hatten auch eine Fensterfront. Haben freilich noch immer eine Fensterfront, obgleich leider die Fensterrahmen nicht mehr die Originale sind. Sie sind vielmehr nur fünfunddreißig Jahre alt, ausgetauscht zum fünfzigjährigen Bauhausjubiläum. Ein fünfundachtzigjähriger Fensterrahmen hängt in der Brauerei Dessau. Die auch das Archiv der Stiftung Bauhaus Dessau beherbergt. In dem hat ein schöner Fensterrahmen leider keinen Platz mehr. Auch nicht als Fensterrahmen. So hängt er nun im Erdgeschoss des Treppenhauses herum, freut sich sicher über einen Sonnenstrahl, der ihn trifft. Nachmittags trafen ihn früher viele Sonnenstrahlen.

Vormittags trafen die Sonnenstrahlen freilich auch schöne Fensterrahmen, eine Fensterfront. Allerdings eine kleinere. Denn auf der Ostseite des Ateliergebäudes hatten die Fenster Gesellschaft von lustigen Türen. Balkontüren, genau genommen. Freilich auch mit zwei Fenstern. Aber auch mit einem Balkon dahinter. Auf dem saß es sich sicher ganz großartig. Sitzt es sich immer noch, übrigens. Quasi vor der Fensterfront.

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